Klimaschutz ist Menschheitsherausforderung und Wir können alle etwas für den Klimaschutz tun. Das waren zwei zentrale Aussagen Sigmar Gabriels beim Bürgerempfang der Lüneburger SPD im Lüneburger Fürstentummuseum. Vor gut 170 Gästen sprach der Umweltminister über den drohenden Klimawandel und den Klimaschutz.

Zuvor war Gabriel vom Vorsitzenden des Museumsvereins, Norbert Bünten, und der Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Lüneburg, Hiltrud Lotze, begrüßt worden. Als wir Sigmar Gabriel im Oktober letzten Jahres eingeladen haben, konnten wir nicht ahnen, in welch intensiver Diskussion über die drohende Klimakatastrophe und den Klimaschutz wir uns heute befinden würden, so Hiltrud Lotze. Umso mehr freue sich die SPD Lüneburg , dass der Umweltminister die Einladung nach Lüneburg angenommen habe.

Zum Klimaschutz gäbe es keine Alternative, wenn man an die zukünftigen Generationen denke, so Gabriel. Die Frage, die sich jeder heute stellen müsse, laute: Habe ich was übrig für meine Kinder und Enkel? Klimawandel habe einen langen Bremsweg. Deswegen müsse nicht nur jeder persönlich etwas tun, besonders die Energiewirtschaft müsse weltweit schnell umgestellt werden. Es muss uns gelingen, Wohlstand und Wachstum für alle zu erreichen und gleichzeitig weniger CO2 zu erzeugen.

Dieses Ziel will Gabriel mit vier Instrumenten erreichen. Erstens durch den Emissionshandel. Damit soll in der EU der CO2-Ausstoß bis zum Jahre 2020 um 30 Prozent reduziert werden, bis 2050 und 60 bis 80 Prozent. Zweitens durch effizienteren Energieeinsatz, zum Beispiel durch Wärmedämmung an Gebäuden. Oder durch den Einsatz synthetischer Kraftstoffe, um so zu erreichen, dass zukünftig kein Auto mehr als 120 g CO2 erzeuge. Wir müssen die Industriegesellschaft technologisch umstellen. Deutschland hat das Know How, hat die Ingenieure, Techniker und Facharbeiter, so Gabriel. Drittens durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien und viertens durch den Bau neuer Kraftwerke, zum Beispiel CO2-freier Kraftwerke auf Kohlebasis. Am vereinbarten Atomausstieg will der Umweltminister strikt festhalten. Gabriel forderte mehr Forschung und Entwicklung. Die SPD muss ihr Verhältnis zum technischen Fortschritt neu klären, so Gabriel selbstkritisch an die Adresse der eigenen Partei. Das bedeute aber keineswegs, dass die Partei technikgläubig werden solle.

Den anschließenden Empfang nutzten viele Gäste zu Gesprächen mit den anwesenden SPD-Politikerinnen und Politikern, unter ihnen die Bundestagsabgeordnete Hedi Wegener, Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge sowie Mitglieder des Stadtrates.