Den Universitätsstandort Lüneburg stärken – für Verbesserungen in der Lehre und mittelfristig steigende Studierendenzahlen

Von Friedrich von Mansberg, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion

Vor noch nicht all zu langer Zeit hat der Rat der Stadt mit großer Einmütigkeit einer Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt Lüneburg, dem Landkreis und der Leuphana Universität zugestimmt. Dabei sind gemeinsame Ziele formuliert worden. Vor allem und in erster Linie: „die Studierendenzahlen mittelfristig deutlich zu erhöhen.“ Zusammenarbeit wurde überdies vereinbart auf den Feldern Wirtschaftsförderung, Nachhaltigkeit und Kultur – am Ende auch beim geplanten Audimax, das Stadt und Landkreis gemeinsam mit der Uni nutzen möchten.

In der Debatte um die Zielvereinbarung ist immer wieder deutlich gemacht worden, dass die Leuphana Universität ein selbständiger Partner ist, in deren interne Entscheidungsprozesse die Stadt nicht hineinreden sollte und kann. Übrigens: Herr Spoun und Herr Keller sind nicht König und Vize-König von Leuphania, sie sind nicht ungebunden in ihren Entscheidungen; als Präsident und Vizepräsident sind sie den dafür demokratisch legitimierten Gremien der Universität Rechenschaft schuldig – denen sollte man meiner Meinung nach die Beurteilung überlassen. Und an die sollten sich auch diejenigen wenden, die so große Bedenken jetzt – zur Verwunderung mancher – öffentlich artikulieren.

Es ist gemeinsames Ziel, den Universitätsstandort Lüneburg zu stärken, in seiner Qualität und in seiner Quantität. Nach meinem Dafürhalten verfolgt die Universitätsleitung dieses Ziel auf zweierlei Weise: Einerseits, in dem sie ein neues, durchaus einzigartiges Lehrsystem an der Universität installiert hat, den Lüneburg Bachelor, dessen Idee des fächerübergreifenden Lernens große Aufmerksamkeit erfährt und in meinen Augen ungeteilte Zustimmung verdient. Andererseits wird der Versuch unternommen, die Universität attraktiv zu machen, vor allem, um Gelder einzuwerben: vom Land Niedersachsen, aber auch von dritten. Und dazu kann eben auch gehören, sich mit einem spektakulären Bauprojekt, das die notwendigen räumlichen Erweiterungen mit einer weit ausstrahlenden Symbolwirkung verbindet, Geltung zu verschaffen. Im kleinen machen wir doch mit dem Ausbau des Kinder- und Jugendtheaters nichts anderes, mit dem Anbau sichern wir eben auch die Zukunft des Theaters als ganzem.

Und, nur ganz nebenbei: Ein aufregendes, vielleicht auch kontroverses, heutiges Stück Architektur, weithin sichtbar, tut uns in Lüneburg doch ganz gut – nicht zuletzt auch im Zusammenhang mit der Museumslandschaft diskutieren wir doch das Thema: „Vergangenheit trifft Gegenwart“. Letztere sollte unbedingt ein solches Ausrufezeichen erhalten.