Ehrengast Dr. Ralf Stegner sprach vor 120 Gästen zum Thema „Demokratie braucht Auseinandersetzung“

Rund 110 Gäste konnte SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze am vergangenen Freitag zum traditionellen Bürgerempfang der Lüneburger SPD begrüßen. Sie tat es humorvoll: „Es ist Sommer, es ist Fußball, die SPD steht in Umfragen bei 24 Prozent – dass Sie trotzdem heute Abend zu uns gekommen sind, ehrt Sie!“

Neben der Landtagsabgeordneten Andrea Schröder-Ehlers (SPD) und Landrat Manfred Nahrstedt (SPD) waren Vertreter von Lüneburger Institutionen und Vereinen, Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Mitglieder der SPD zum Empfang gekommen. Besonders herzlich wurde der Ehrengast, Dr. Ralf Stegner, Landesvorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein und Vorsitzender der Landtagsfraktion, willkommen geheißen.

In ihrem Eingangsstatement erläuterte die Vorsitzende, warum man das Motto „Demokratie braucht Auseinandersetzung“ für den Empfang gewählt habe und zitiere Gesine Schwan: „Politik kann und muss kontrovers sein. Denn nur wenn alle Argumente auf den Tisch kommen, kann sich das Beste durchsetzen, so hat es Gesinde Schwan gesagt.“

Dies unterstrich auch Ralf Stegner in seiner Rede. „Schwierigkeiten sind dazu da, die Ärmel hochzukrempeln und sie zu lösen“. Das gelte sowohl in der eigenen Partei als auch für die Demokratie. „Wenn es so einfach wäre, könnten es ja auch die anderen, und es bräuchte die Sozialdemokratie nicht“, so Stegner.

Mehrheiten müssten erkämpft werden, gefragt sei ein Wettstreit der Ideen. So sei auch die sachliche Auseinandersetzung Wahlkampf nichts negatives, sondern böte vielmehr den Wählerinnen und Wählern die Möglichkeit, sich über die verschiedenen politischen Zukunftsstrategien der Parteien zu informieren. Und wenn dann das Wahlergebnisse vorläge, müsste man schauen, was von den eigenen Zielen mit welchem politischen Partner auf Zeit umzusetzen sei. „Nie-Sätze“, so Stegner, gäbe es nur für Nazis. „Ich kann doch nicht so lange wählen lassen, bis mir das Ergebnis passt", warb Stegner für handlungsfähige politische Parnerschaften auf Zeit. Und weiter: „Große Koalitionen sind schlecht für die Politik, besonders aber für die Sozialdemokratie“.

Dass der Wahl-Schleswig-Holsteiner Stegner, der auch dem SPD-Parteivorstand und dem Präsidium angehört, mit seiner Rede in Lüneburg richtig lag, zeigten lang anhaltender Beifall und angeregte Gespräche beim anschließenden Imbiss.

Foto: Hiltrud Lotze (l.) und Dr. Ralf Stegner
SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hiltrud Lotze (l.) und Dr. Ralf Stegner, SPD-Parteivorsitzender und Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein.