Lüneburg bekommt eine Integrierte Gesamtschule! Das ist das Ergebnis der Elternbefragung. „Ich freue mich für die Kinder und Eltern, die sich dieses alternative Schulangebot schon lange auch in Lüneburg wünschen“, so Hiltrud Lotze, SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Vorsitzende des Schulausschusses der Stadt Lüneburg.

„Jetzt stehen wir kurz vor der Realisierung.
Schon in den nächsten Wochen werden wir in den Gremien, im Stadtrat und im Kreistag, die entsprechenden Beschlüsse fassen. Und dann kommt es auf die Landesregierung an. Denn natürlich muss die Qualität der neuen Schule stimmen. Die Schule muss so mit Lehrkräften, Fachpersonal und einem eigenen Budget ausstattet werden, dass sie ein vollständiges ganztägiges Bildungsangebot organisieren kann. Die Voraussetzungen müssen stimmen, damit die Schule ein modernes pädagogisches Profil entwickelt kann.“

7.413 Fragebögen wurden an die Eltern aller Grundschüler in Stadt und Landkreis verteilt, 4.503 Fragebögen kamen ausgefüllt zurück (Rücklaufquote: 61 Prozent). Danach könnten sich 44 Prozent aller befragten Eltern vorstellen, ihr Kind an einer Gesamtschule anzumelden – genug, um eine solche Schule ins Leben zu rufen. Die integrierte Form, für viele die einzig echte Gesamtschule, ist der klare Favorit mit fast doppelt so viel Zustimmung wie die Kooperative Gesamtschule (KGS). Beim Standort sprechen sich die meisten Eltern für das Schulzentrum Kaltenmoor und gegen Embsen aus – für 73 Prozent der Gesamtschulbefürworter ist eine IGS in Kaltenmoor die erste Wahl, ebenso für die SPD in Stadt und Landkreis, die sich für diese Schulform und den Standort Kaltenmoor eingesetzt hatte. Die CDU hatte sich hingegen vehement für die KGS und Embsen und gegen die IGS und Kaltenmoor ausgesprochen, wird den Elternwillen aber wohl akzeptieren.

Wenn die Gesamtschule ins Schulzentrum Kaltenmoor einzieht, werden die Hauptschule und die Realschule aller Voraussicht nach auslaufen – die Schüler, die jetzt dort lernen, können noch ihren Abschluss machen. Der „Fahrplan“: Am 3. November tagt der gemeinsame Schulgrundsatzausschuss von Stadt und Kreis. Danach werden sich am 11. und 12. November die jeweiligen Schulausschüsse mit dem Thema befassen. Grünes Licht geben müssen dann am 3. Dezember der Rat der Stadt und am 15. Dezember der Kreistag. Dann kann die Landesschulbehörde eine Planungsgruppe einrichten, die dafür sorgen soll, dass zum Start der neuen Schule im Sommer 2009 auch ein Schulleiter und ausreichend Lehrer vorhanden sein werden. Die Stadt wird die Trägerschaft übernehmen, die Schule soll als Ganztagsschule starten.