Die Entscheidung des neuen Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer (CSU), die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Planungskosten für die Y-Trasse auf Eis zu legen, wird von der SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag scharf kritisiert. Die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) teilt dabei auch die Einschätzung der Industrie- und Handelskammern, nach der dieses Bahnprojekt für die Anbindung der Seehäfen unverzichtbar sei

und sich insgesamt positiv auf Güter- und Personenverkehr auswirke: „Der Norden darf jetzt nicht von der neuen Bundesregierung ausgebremst werden!“

Die Y-Trasse ist eines der wichtigsten Verkehrsprojekte im Bahnverkehr in Niedersachsen und gilt als integraler Bestandteil eines umfassenden Konzepts zur Hafenhinterlandanbindung. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung norddeutscher Seehäfen soll die neue Bahnstrecke Hamburg, Bremen und Hannover verbinden – sie hat auf der Landkarte die Form eines Y und trägt deshalb diesen Namen. „Gerade für unsere Lüneburger Region ist diese Planung äußerst wichtig, denn die Y-Trasse führt bei uns zu einer Entlastung vom Schienengüterverkehr und damit zu weniger Lärmbelastung entlang der hiesigen Bahnstrecken“, erklärt Andrea Schröder-Ehlers. Es könne nicht angehen, dass die neue Bundesregierung um Verkehrsminister Ramsauer oder Finanzminister Schäuble (CDU) das dringend erforderliche Bahnprojekt jetzt bremse. „Die Zeit drängt sogar, denn der neue Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven soll vom Jahr 2011 an für riesige Containerschiffe aus aller Welt zur Verfügung stehen. Das vordringliche Ziel muss also die rechtzeitige Ertüchtigung der Güterverkehrswege sein – hier besteht in Norddeutschland noch großer Nachholbedarf“, so die SPD-Abgeordnete.

Der Lüneburger Sozialdemokratin dränge sich zunehmend der Verdacht auf, Ramsauer und Schäuble hätten als Süddeutsche kein vorrangiges Interesse an den schon lange geplanten Investitionen in die norddeutsche Verkehrsinfrastruktur. Zwischen den norddeutschen Ländern und dem ehemaligen Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bestand Einigkeit darüber, dass der Bund und die Bahn AG je 20 Millionen Euro tragen, das Land Niedersachsen 15 Millionen. „Ramsauer hat jetzt, kurz nach der Bundestagswahl, ohne Not dieses Einvernehmen aufgekündigt“, stellt Schröder-Ehlers nüchtern fest.

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