Anlässlich des „Equal Pay Day“, dem internationalen Tag der Entgeltgleichheit, am 20. März '09 machen Frauenorganisationen und Wirtschaftsverbände darauf aufmerksam, dass Frauen in Deutschland weiterhin 23 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Dazu sagt die SPD-Bundestagskandidatin Hiltrud Lotze: „Eine Frau muss bis zum 20. März 2009 arbeiten, um auf das Jahresgehalt 2008 ihrer männlichen Kollegen zu kommen. 79 Tage lang arbeiten ohne Bezahlung – das ist ein Skandal!“ Und anstatt aufzuholen, öffne sich die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern weiter.

Der 20. März ist deswegen eine Mahnung an Regierungen, Arbeitgeber und Gewerkschaften an, endlich die Rahmenbedingungen der Erwerbstätigkeit von Frauen zu verändern. Angefangen von der Ausbildungs- und Berufswahl über die geringere Frauenerwerbsquote, der Beschäftigung von Frauen im Niedriglohnbereich, die sehr hohe Teilzeitbeschäftigung bis hin zur Erwerbstätigkeit von Müttern und der Tatsache, dass zu wenig Frauen in Führungspositionen sind: Es herrscht dringender Handlungsbedarf, um die zahlreichen Benachteiligungen von Frauen im Erwerbsleben zu beenden.

„Ich begrüße deswegen die Forderung von SPD-Chef Franz Müntefering nach einer verbindlichen Quote in Aufsichtsräten von Unternehmen“, so Hiltrud Lotze. „Die nächste Bundesregierung muss ein effektives Gleichstellungsgesetz auf den Weg bringen, das verbindlich für mindestens 40 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten und für mehr Frauen im Spitzenmanagement sorgt. Die Zeit der freiwilligen Vereinbarungen ist vorbei – die Quote auch in der Privatwirtschaft muss kommen.“

Schon vor 90 Jahren wurde die Forderung nach einem gleichen Lohn für gleiche Arbeit von Frauen und Männern erhoben. 90 Jahre später ist in Deutschland in dieser Sache kaum Bewegung hineingekommen. Dabei hatte das Bundesverfassungsgericht bereit 1955 „Frauenlöhne“ für verfassungswidrig erklärt.

„Andere europäische Länder stehen weit besser da. Spanien beispielsweise hat fortschrittliche Gesetze zur beruflichen Gleichstellung verabschiedet und hat deutlich geringere Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zu verzeichnen. Und in Norwegen hat eine festgeschriebene Frauenquote für alle börsennotierten Unternehmen nicht nur für Gleichberechtigung gesorgt, sondern den Unternehmen auch höhere Renditen beschwert“, so Hiltrud Lotze.