Lüneburg zeigt erneut tausendfach Gesicht!

Zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen demonstrierten heute weit über 1.000 Lüneburgerinnen und Lüneburger gegen die Neonazis. Diese hatten, ausgerechnet am sechzigsten Geburtstag des Grundgesetzes, schon wieder eine Demonstration in Lüneburg angemeldet. Der Sprecher des Bündnisses für Demokratie/Netzwerk gegen Rechtsextremismus würdigte das starke Bürger-Engagement angesichts des langen Wochenendes ganz besonders.

„Wir, die gewaltfrei für Demokratie und Freiheit eintreten sind kein Problem für diese Stadt“, betonte er im Rückblick auf einige schräge Töne in der Berichterstattung über die letzte Demonstration. Und er führte unter starkem Beifall aus: „Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen.“ Hiltrud Lotze, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Lüneburg und Kandidatin für die anstehende Bundestagswahl, freute sich: „Es ist gut, dass wieder sehr viele gekommen sind, um friedlich gegen den neuerlichen Aufmarsch der Rechtsextremisten zu demonstrieren. Gerade am sechzigsten Jahrestag des Grundgesetzes ist es wichtig, ihnen – den Feinden der Demokratie – zu zeigen, dass in Lüneburg und anderswo Bürgerinnen und Bürger für die Demokratie einstehen, sie verteidigen.“ An die Adresse der Neonazis sagte sie: „Wir werden in Lüneburg im gemeinsamen Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nachlassen, das zeichnet unsere Stadt aus.“

Mit einfachen, klaren und eindringlichen Worten sprach der katholische Dechant Carsten Menges stellvertretend für die Kirchen im Bündnis. Er nahm Bezug auf das Motto des Evangelischen Kirchentages in Bremen „Mensch wo bist Du?“ und sah darin den Auftrag, immer und überall der braunen Gewalt, die Menschen mit Stiefeln tritt, mutig und entschlossen entgegen zu treten. „Eindringlich, friedlich aber auch unüberhörbar und wenn nötig immer wieder, wird dem unserer Stadt ein Gesicht geben“, sagte Menges.

Die Kundgebung sollte um 11.00 Uhr beginnen. Weil auf rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom Bundeskongress „Bundeskoordination Internationalismus“ (BUKO) gewartet wurde, der vom 21. bis 24. Mai 2009 in der Leuphana Universität Lüneburg stattfindet, begann sie erst gegen 11.30 Uhr. Die BUKO ist ein unabhängiger Dachverband, dem über 120 Dritte-Welt-Gruppen, entwicklungspolitische Organisationen, internationalistische Initiativen, Solidaritätsgruppen, Läden, Kampagnen und Zeitschriftenprojekte angehören.

Foto: SPD-Beteiligung bei der Demo gegen Rechtsextremismus