„Die Einführung einer »Oberschule« genannten Schule, in der zukünftig Haupt- und Realschulen sowie Kooperative Gesamtschulen zusammen geführt werden können, ist nicht eine zukunftssichere Weichenstellung, wie von Minister Althusmann (CDU) angekündigt, sondern angesichts zurückgehender Schülerzahlen und der bei Eltern unbeliebten Hauptschule eine unausweichliche Notwendigkeit. Eine wirklich zukunftsweisende und langfristige Lösung ist es nicht.

Aber mehr ist von dieser Landesregierung offensichtlich nicht zu erwarten “, urteilt Hiltrud Lotze von der Lüneburger SPD.

Sie kritisiert an den Vorschlägen zur Schulstruktur vor allem, dass die Landesregierung nach wie vor an der Fünfzügigkeit von Integrierten Gesamtschulen festhält, nur in Ausnahmefällen eine vierzügige IGS zulassen will. „Jetzt können sich besonders in dünn besiedelten Regionen Niedersachsens die Eltern den Wunsch nach einer alternativen Schulform abschminken. Die Landesregierung ignoriert ihre Bedürfnisse und nimmt in Sachen Bildung eine Zweiklassengesellschaft in Kauf. Hier wird das System »Sag mir, wo du wohnst, dann sag ich dir, welche Bildungschancen du hast!« verfestigt. Mit Chancengerechtigkeit hat das nichts zu tun und es ist gewiss kein Beitrag zum Schulfrieden.“

Auch das halbherzige Vorgehen in Sachen Ganztagsschule stößt bei Hiltrud Lotze auf Unverständnis. „Nicht jede Kommune kann es sich leisten, die Schulen bei der Nachmittagsbetreuung zu unterstützen. In Lüneburg sichert die Stadt das freiwillige pädagogische Nachmittagsangebot, springt in die Bresche, weil das Land seiner Verpflichtung nicht nachkommt. Natürlich, eine »Oberschule« als teilgebundene Ganztagsschule, also mit teilweise verpflichtendem Nachmittagsunterricht, ist besser als eine ungebundene mit freiwilligem Nachmittagsunterricht. Aber warum macht man nicht endlich Nägel mit Köpfen und führt – für alle Schulformen – verpflichtende Ganztagsangebote ein? Mehr Qualität, mehr Lehrerstunden, Schulsozialarbeit an alle Schulen, das brauchen wir in Niedersachsen, und nicht halbe Sachen.“

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