„Mir wird hier eindeutig zu früh und absolut unberechtigt ‚Hurra’ geschrien“, sagt Oberbürgermeister Ulrich Mädge. Er wundert sich über die realitätsfernen Aussagen des CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols zur Kinderbetreuung und den Mehrgenerationenhäusern. „Wir sind bei der Schaffung von Krippenplätzen zwar auf einem guten Weg, aber noch lange nicht am Ziel angekommen. In Lüneburg haben wir bald eine Versorgungsquote von 30 Prozent erreicht, doch was machen wir mit den nächsten 30 Prozent?“

Es sei für ihn nur schwer verständlich, warum Bund und Land den Zuwachs bei Krippenplätzen verfrüht in den höchsten Tönen loben und ihn sich auf ihre Fahnen schreiben. „Den wahren finanziellen Kraftakt um Krippenplätze zu schaffen, vollführen die Kommunen. Der Bund erhöht die Last dabei sogar noch, in dem er ihnen das Geld aus der Tasche zieht, wie zum Beispiel bei den Hotelsubventionen“, so Lüneburgs Oberbürgermeister.

Auch das angekündigte Nachfolgeprogramm für die Mehrgenerationenhäuser, wie zum Beispiel das Lüneburger Geschwister-Scholl-Haus (GSH) auf dem Bockelsberg, wird in Mädges Augen zu sehr glorifiziert. „Wir freuen uns natürlich, dass es ein Nachfolgeprogramm geben soll. Doch wird es so umgesetzt wie angekündigt, werden wieder die Kommunen zur Kasse gebeten“, beschreibt Ulrich Mädge.

Dabei habe doch die ehemalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen noch zugesichert, dass der Bund die volle Finanzierung für die Mehrgenerationenhäuser übernehme. „Jetzt läuft das ganze doch wieder nach dem Motto: ‚Der Bund verkündet die Wohltaten, aber die Kommunen müssen sie bezahlen.’ Das kann nicht die Lösung sein. Bund und Land müssen sich wie bisher beteiligen, um die sozial wie gesellschaftlich so immens wichtigen Mehrgenerationenhäusern wie das GSH am Leben zu erhalten“, fordert Mädge.

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