Am Tag der Arbeit sind rund 420.000 Menschen für faire Löhne und soziale Sicherheit auf die Straße gegangen. In Lüneburg zogen rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter dem Motto „Das ist das Mindeste“ vom Theater durch die Innenstadt zum Lambertiplatz, darunter zahlreiche SPD-Mitglieder wie die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers, Vorsitzende Hiltrud Lotze, Landrat Manfred Nahrstedt, Kreistagsfraktionschef Franz-Josef Kamp oder auch Bürgermeister Eduard Kolle.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ – dieser Forderung schlossen sich Gewerkschafter, Sozialdemokraten und die Anhänger weiterer Organisationen uneingeschränkt an. DGB-Regionschef Hartwig Erb bemängelte, dass Arbeit durch Lohndrückerei immer mehr an Wert verliere, die Gewerkschaften wollen daher den Druck für einen Politikwechsel verstärken. Hauptredner Ralf Rademacher, stellvertretender Leiter des Bezirks Nord in der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (BCE) stellte klar: „Wir fordern einen Mindestlohn von 8,50 Euro. Das kann aber nur die Untergrenze sein, denn davon kann man keine Familie vernünftig ernähren.“ In Hinblick auf die Atomkatastrophe von Fukushima erklärte er, dass ein Ausstieg aus der Atomenergie bis spätestens 2020 möglich sei, in der Übergangszeit müsse verstärkt auf Kohle und Gas gesetzt werden. Zuständig für den Bergbau mahnte Rademacher die Prüfung alternativer Standorte zu Gorleben an, auch die Einlagerungsmöglichkeiten in Ton müssten einbezogen werden.

Für die SPD ist die Forderung nach existenzsichernden Mindestlöhnen Ausdruck sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Vernunft. Eine aktuelle Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zeigt, dass ein gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro sowohl die Einkommenssituation von fünf Millionen Menschen verbessern, als auch eine Entlastung für die öffentlichen Finanzen von über sieben Milliarden Euro bedeuten würde. Fast alle unsere europäischen Nachbarländer haben einen gesetzlichen Mindestlohn. Es gibt kein Beispiel in Europa, in denen ein negativer Zusammenhang von Mindestlohn und Beschäftigung belegt ist. Rund 70 Prozent der im Niedriglohnsektor Tätigen sind Frauen, sie würden von der Einführung eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohnes besonders profitieren.


– Marco Sievers –

Maikundgebung 2011 – Foto: Marco Sievers
Redner bei der Maikundgebung 2011: DGB-Regionschef Hartwig Erb (l.) und Ralf Rademacher, stellvertretender Leiter des Bezirks Nord in der BCE – Foto: Marco Sievers.
Maikundgebung 2011 – Foto: Marco Sievers
Nahmen an der Maikundgebung 2011 in Lüneburg teil: Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (l.) und Prof. Dr. Hinrich Bonin, Koordinator im SPD-Unterbezirksvorstand – Foto: Marco Sievers.
Maikundgebung 2011 – Foto: Marco Sievers
Die Jusos im SPD-Unterbezirk Lüneburg protestierten am Tag der Arbeit für „gute Löhne, gute Arbeit und Mindestlöhne für alle“ – Foto: Marco Sievers.

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