Mehr als 80.000 Grundschülerinnen und -schüler in Niedersachsen fiebern mit ihren Schultüten bepackt ihrem ersten Schultag entgegen – die Lüneburger Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers (SPD) wünscht allen Schulanfängern und ihren Familien, aber auch all den anderen Schülerinnen und Schülern, für die jetzt die Sommerferien zu Ende sind, einen guten Start ins Schuljahr 2011/2012.

Leider habe Kultusminister Bernd Althusmann auch zu Beginn des neuen Schuljahres noch immer nicht erklärt, wie er die drängenden Fragen der niedersächsischen Bildungspolitik lösen wolle, so Schröder-Ehlers. „Bei den Ganztagsschulen sehe ich Handlungsbedarf. Die Frage der Honorarverträge ist nach wie vor ungelöst. Um eine gesetzlich einwandfreie Beschäftigung zu gewährleisten, reicht das Budget nicht. Die Folge ist, dass Ganztagsangebote eingeschränkt werden müssen“, erklärt die Lüneburger SPD-Politikerin. Aus politischen Gründen bevorzuge Althusmann bei der Zuweisung der knappen Mittel für den Ganztagsschulbetrieb zudem ‚seine‘ Oberschule gegenüber anderen Schulformen, „dabei wäre ein Ausbau des Ganztagsbetriebs vor allem in den Grundschulen viel sinnvoller“.

An den Oberschulen an sich sei aber ebenfalls vieles unklar. Schülerinnen und Schüler liefen Gefahr, zu ‚Versuchskaninchen‘ zu werden, befürchtet Andrea Schröder-Ehlers: „Es gibt keine klaren inhaltlichen Vorgaben. Es ist nicht klar, welche Kerncurricula gelten sollen. Es ist nicht klar, welche Oberschulen morgen mit einem Ganztagsangebot an den Start gehen.“ Bei dem Thema Inklusion trete der Kultusminister auf der Stelle und bleibe Antworten schuldig, obwohl eigentlich ein Gesetzentwurf angekündigt war. „Und von der andauernden Benachteiligung bei Neugründungen Integrierter Gesamtschulen muss man gar nicht reden, das ist von ihm politisch so gewollt – obwohl das Eltern und Schulträger in Niedersachsen ganz anders sehen“, meint Schröder-Ehlers. Zurzeit laufe im Landkreis Lüneburg die zweite Befragung der Eltern zur Einrichtung einer weiteren IGS. „Dabei bleibt zu hoffen, dass Althusmanns Experimente mit der Oberschule nicht länger zu Lasten der Gesamtschule gehen“, so die Landtagsabgeordnete.

Ihr Fazit: Zu Beginn des neuen Schuljahres würden die Wellen in der Schulpolitik hochschlagen, es gäbe viele ungeklärte Fragen, während die Landesregierung mit dem Vorwurf konfrontiert werde, bei der Beschäftigung von Honorarkräften an Schulen dem Staat Steuer- und Sozialversicherungsabgaben vorenthalten zu haben. Andrea Schröder-Ehlers: „Zum Schuljahresbeginn erwartet uns leider ein Chaos in der Schulpolitik.“

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