„Wettbewerb, aber nicht um jeden Preis – das ist unsere Haltung zu den derzeitigen Problemen beim Schienenverkehr“, erklärt SPD-Unterbezirksvorsitzende und Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers. Die Sozialdemokraten kritisieren die Privatisierung der Bahn, wenn diese eindeutig zu Lasten des Personals und der Fahrgäste gehe. „Wir stehen hinter den Forderungen der Bahngewerkschaften und erwarten Maßnahmen, die den Service für die Bahnkunden sicherstellen“.

„Rund 12.000 Pendler aus der Region um Lüneburg müssen pro Tag verlässlich nach Hamburg gebracht werden“, sagt Schröder-Ehlers. „Die von Stadt und Landkreis unter Beteiligung des Landes geschaffene Infrastruktur für die Bahnreisenden aus Lüneburg ist top“ – der Service der Deutschen Bahn AG und der Metronom Eisenbahngesellschaft sei dagegen allerdings ausbaufähig. In den Medien benannte Probleme seien etwa die unzumutbare Bahnhofstoilette, lange Kundenschlange im Reisezentrum oder gar die fehlenden Lokführer mit den daraus resultierenden Zugausfällen, so die SPD-Politikerin.

Zu Recht würden die aktuellen Pläne der Deutschen Bahn AG, nach denen jeder dritte Kundenberater in den Bahnhöfen gestrichen werden soll, jetzt auf scharfe Proteste bei Fahrgastverbänden und Gewerkschaften stoßen, findet Schröder-Ehlers. „Dieser Personalabbau ist absolut nicht nachvollziehbar, verschlechtert die Situation am Lüneburger Bahnhof weiter und widerspricht auch der vom Unternehmen angekündigten Kunden- und Qualitätsoffensive.“ Das komplizierte Preissystem von DB AG und Metronom mache in vielen Fällen eine persönliche Beratung am Schalter notwendig, weiß die Abgeordnete.

„Wir wissen inzwischen aus dem Beispiel Metronom: Die kompromisslose Privatisierung ist zum Scheitern verurteilt – Bahnkunden brauchen ein verlässliches Angebot und guten Kundendienst“, meint auch Franz-Josef Kamp, SPD-Fraktionschef im Lüneburger Kreistag. Die Gesellschaft nehme zugunsten von Einsparungen eine starke Verschlechterung der Arbeitsbedingungen ihrer Lokführer in Kauf. Kamp und Schröder-Ehlers fordern eine größere Beteiligung der Kommunen an der Eisenbahngesellschaft, um somit kommunalpolitisch mehr Einfluss nehmen zu können. Für die entsprechenden Rahmenbedingungen sei die Landesregierung in der Pflicht. „Das Unternehmen selbst müsse endlich eine andere Personalpolitik betreiben, für Qualität in der Ausbildung sorgen und zukünftig einen besseren Service garantieren“, so Kamp.

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