Alle Kinder sollen in die gleichen Schulen gehen. Behinderte Kinder und nicht behinderte Kinder sollen gemeinsam lernen. Es soll keine Sonder-Schulen geben. Das sagt die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen in leichter Sprache aus. "Nicht mehr, aber auch nicht weniger wollen wir von der SPD", betont Hiltrud Lotze, die Vorsitzende der SPD in Lüneburg.

„Die Politik ist aufgefordert, den Anspruch auf gemeinsamen Unterricht, der sich aus der Konvention ableitet, zu erfüllen. Es ist deswegen konsequent, dass Stadt und Landkreis Lüneburg vor dem Hintergrund des Gesetzes zur Inklusion an Schulen, das der niedersächsische Landtag mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP verabschiedet hat, die Förderschullandschaft an die neuen Anforderungen anpassen wollen.

Wir von der SPD sehen darin einen wichtigen Schritt hin zu einem inklusiven Bildungssystem, zur Inklusion.

Was vor mehr als einem halben Jahrhundert eine Errungenschaft war, die Einführung der spezialisierten und separierten Beschulung von jungen Menschen mit Behinderungen, davon nehmen wir schon seit etlichen Jahren Abschied.

Jetzt endlich nehmen auch in Niedersachsen spätestens zum 01.08.2013 alle Grundschulen Kinder mit dem Förderbedarf Lernen auf.

Wir werden deswegen in Lüneburg keine zwei Förderschulen Lernen im Sekundarbereich I mehr benötigen. Und zum Schuljahr 2013/2014 müssen alle Schulen den gemeinsamen Unterricht ermöglichen. Alle Schulen werden in Zukunft inklusive Schulen sein, die meisten Förderschulen sich zu Förderzentren ohne Schüler entwickeln. Dass die CDU in Lüneburg sich gegen diese Entwicklung und damit gegen ihr "eigenes" Gesetz stemmt, ist bemerkenswert.

Was jetzt wichtiger ist als Beharrungsvermögen, ist die Entwicklung inklusiver Kompetenz in der allgemeinen Schule. Die Landesregierung ist aufgefordert, Schulleitungen und Lehrkräfte in die Lage zu versetzten – und zu motivieren - diese Kompetenzen zu entwickeln. Denn an dem Wunsch und an der Forderung, dass alle Kinder eine qualitativ hochwertige individuelle Förderung erfahren, halten die Eltern und halten wir als SPD fest.

Inklusion ist nicht durch Erlasse zu erreichen, Inklusion setzt eine Veränderung in der Haltung voraus. Wir in der SPD sind überzeugt, dass dies für das menschliche Miteinander der richtige Weg ist."