Einen Masterplan gegen den Mangel von Erzieherinnen und Erziehern auf dem Arbeitsmarkt legt die SPD-Landtagsfraktion jetzt in Hannover vor. „Der Bedarf an dieser Berufsgruppe steigt immens, hier besteht in Niedersachsen erheblicher Handlungsbedarf“, erklärt Lüneburgs Landtagsabgeordnete und -kandidatin Andrea Schröder-Ehlers. „In Kürze fehlen mehr als 5.000 Erzieherinnen und Erzieher im Land. Unser Maßnahmenkatalog wird diese Woche während der Landtagsitzung behandelt.“

Die Erhöhung der Krippenplatzzahlen erfordere jetzt und auch in den nächsten Jahren enorme Anstrengungen, damit ausreichend Erzieher und Erzieherinnen zur Verfügung stünden, so Andrea Schröder-Ehlers weiter. Zudem werde zusätzliches Personal für die steigenden Anforderungen an flexible Öffnungszeiten der Kindertagesstätten für die Drei- bis Sechsjährigen benötigt. „Nicht nur in den Krippen, auch in den Horten steigt der Bedarf. Nicht zu vergessen ist die Nachfrage, die sich durch die zunehmende Ganztagsbetreuung ergeben wird.“ Allein in der Stadt Lüneburg fehlten vor rund drei Monaten mehr als 20 Erzieherinnen und Erzieher.

Durch eine „Politik des Stillstandes der Landesregierung“ habe sich der Beruf der Erzieherin und des Erziehers zum absoluten Mangelberuf in Niedersachsen entwickelt, sagt die SPD-Abgeordnete. Bestätigen würde dies eine Prognose des Deutschen Jugendinstituts in München, wonach Niedersachsen einen traurigen Spitzenplatz unter den Bundesländern einnehme, was diese Mangelsituation angeht.

Der Masterplan der SPD-Landtagsfraktion umfasst insgesamt neun Punkte: Die Sozialdemokraten fordern zunächst die Vorlegung einer Analyse zum genauen Personalbedarf in Kindertageseinrichtungen. Die Kapazitäten an den berufsbildenden Schulen sollen genauso ausgebaut werden wie auch die Anzahl der Studienseminarplätze. An den Universitäten soll es nach den Vorstellungen der SPD einen weiteren Studiengang für das Lehramt geben – mit der Fachrichtung Sozialpädagogik.

Verwandte Berufsgruppen sollen für den Beruf des Erziehers bzw. der Erzieherin gewonnen werden, in Abstimmung mit der Arbeitsagentur Umschulungs-maßnahmen in den Berufsförderungswerken ins Auge gefasst werden. „Das Land muss gemeinsam mit allen Akteuren weitere Modelle der Ausbildung erproben, Fortbildungsmaßnahmen ausweiten und zusammen mit den Trägern der Einrichtungen Anreize für mehr Vollzeitbeschäftigung schaffen“, fasst Schröder-Ehlers die vorgeschlagenen Maßnahmen zusammen.

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