Lüneburg braucht bezahlbaren Wohnraum, sowohl für Geringverdiener als auch für Flüchtlinge. Darum ging es gestern in der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsverein Lüneburg. Auf der Sitzung stellten Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Stadtbaurätin Heike Gundermann das Wohnungsbauprogramm der Verwaltung vor. Forderungen zur Unterbringung von Flüchtlingen im Hafen, wie jüngst vom NaBu vorgeschlagen, lehnten die Mitglieder klar ab.

Das von der Hansestadt Lüneburg geplante Wohnungsbauprogramm zur Schaffung von rund 2.100 zusätzlichen Wohneinheiten bis zum Jahr 2021 stieß bei den Ortsvereinsmitgliedern auf breite Zustimmung. Ein Drittel der Wohnungen ist für Menschen mit geringem Einkommen vorgesehen. „Lüneburgs Einwohner werden immer mehr. Diesen Menschen müssen wir Wohnraum bieten und zwar allen, nicht nur den Besserverdienenden. Das geplante Wohnungsbauprogramm ist dafür eine große Chance. Deswegen wird die SPD-Stadtratsfraktion das Programm bei der Umsetzung begleiten“, so Klaus-Dieter Salewski, Fraktionschef der SPD.

Auch Ortsvereinsvorsitzende und SPD-Ratsmitglied Hiltrud Lotze spricht sich klar für die Pläne aus. „Bei den von der Stadt vorgeschlagenen Flächen wird nur an einer Stelle geringfügig in eine Ausgleichsfläche eingegriffen. Die ersten Ergebnisse eines Klimagutachtens belegen zudem, dass die Frischluftzufuhr Lüneburgs durch die geplanten Bebauungen nicht beeinträchtigt wird. Natur- und Klimaschutz haben für uns oberste Priorität. Aber Menschen auch. Deswegen ist unsere Haltung hier eindeutig."

Thema auf der Mitgliederversammlung waren auch die Forderungen des NaBu, Flüchtlinge im Lüneburger Hafen unterzubringen. Dies lehnten die Mitglieder ab. „Wie sollen die Menschen unsere Kultur kennenlernen, sich mit Lüneburgern austauschen und gute Nachbarn werden, wenn weit und breit kein Nachbar ist? Wir müssen weiter Unterkünfte in und im direkten Umfeld der Stadt schaffen, nicht in der Peripherie. Das gleiche gilt für bezahlbaren Wohnraum, auf den sowohl Flüchtlinge, als auch Geringverdiener aus Lüneburg ein Anrecht haben“, so Hiltrud Lotze.