Lüneburg kennt Katarina Barley schon lange. Nicht persönlich, sondern aus den Erzählungen ihrer Mutter. Die war 1945 als Kind mit ihrer Familie aus Dresden in die Hansestadt geflohen. Gewohnt hatte die Familie bei einem Bekannten, nur wenige Meter von der Ritterakademie entfernt. Dort war Katarina Barley am Donnerstag zum SPD-Bürgerempfang eingeladen. „Vor der Wahl – Mit Courage für ein gerechtes und weltoffenes Land“ – so der Titel ihrer Rede.

Vor den Zuschauern rief auch Hiltrud Lotze zur Courage auf. „In Zeiten schleichender Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft ist es wichtig, sich Fremdenfeindlichkeit entschlossen entgegenzustellen“, sagte die Lüneburger SPD-Ortsvereinsvorsitzende und Bundestagsabgeordnete. "Die Sozialdemokratie ist diesen Zeiten so nötig wie schon oft in herausfordernden Zeiten, wo es galt, unsere Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zu verteidigen."

Katarina Barley warb in ihrer Rede für mehr Selbstbewusstsein. „Wir haben den Mindestlohn, die Rente mit 63 und vieles mehr umgesetzt. All diese Errungenschaften haben wir in zähen Verhandlungen mit der Union erkämpft. Die Union regiert, um zu regieren. Wir als SPD regieren, um unsere Werte in politisches Handeln umzusetzen“, sagte die Generalsekretärin. Und während die Union als konservative Kraft das alte bewahren wolle, stehe die SPD für eine Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels. Das sehe man zum Beispiel an der Familienpolitik, die die Union immer noch an das traditionelle Familienbild knüpfe.

Auch auf einen möglichen Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten ging die Generalsekretärin ein. „Wir brauchen eine Kraft, die integriert und die Gesellschaft zusammenhält“, so Katarina Barley.