Die Schülerinnen und Schüler hatten mit Lehrer Thomas Pannach die Auseinandersetzungen um den Gedenkstein für die 110. Infanteriedivision zum Anlass für eigene Recherchen, umfangreiche Diskussionen und eigene Lösungsansätze genommen. Ideen etwa zur Neugestaltung des Umfelds des Gedenksteins und ein neuer erklärender Text wurden im Kurs entwickelt.
„Ich war beeindruckt, als Herr Pannach mir die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler zuschickte. Da wurde sorgfältig recherchiert, abgewogen und differenziert Stellung bezogen“, so fasst von Mansberg seine ersten Eindrücke zusammen. „In unserem 90minütigen Gespräch haben wir dann mit einander eine große Bandbreite an Fragen und Themen diskutiert. Ich habe für die Einrichtung eines Forums Gedenkkultur in Lüneburg geworben, dafür, dass wir mit Sorgfalt und Geduld die kritischen Aspekte diskutieren, möglichst viele auf dem Weg mitnehmen und am Ende gemeinsam zu Entscheidungen kommen.“
Einig zeigten sich die Schülerinnen und Schüler und von Mansberg in der Einschätzung, dass auch problematische Gedenkorte nicht verhüllt oder abgebaut, sondern vielmehr sichtbar gemacht, kritisch beleuchtet und historisch eingeordnet werden müssen. Nur so bestehe auch die Chance, etwas über den Umgang mit Erinnerung in anderen Epochen zu erfahren, so eine Schülerin. Die Jugendlichen plädierten für mehr Aufklärung und Aufmerksamkeit für historische Fakten und Hintergründe. Und Friedrich von Mansberg ergänzt: „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte muss immer wieder gesucht werden, denn je mehr wir wissen, desto weniger müssen wir alles glauben, was uns andere erzählen. Mir war der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern schon deswegen wichtig, weil es uns ja um die Gestaltung von Erinnern und Gedenken für die nachfolgenden Generationen geht, gerade in einer Zeit, in der die Zeitzeugen aussterben und wir neue Wege finden müssen, die Erinnerung wach zu halten.“