15. November 2018, 19.30 Uhr
im Museum Lüneburg, Markus-Heinemann-Saal

mit Dr. Michael Fürst, Vorsitzender der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen, und Christoph Schult, DER SPIEGEL, ehem. Korrespondent in Israel. Moderation: Friedrich von Mansberg

Michael Fürst

Ausgrenzung und Stigmatisierung, Vorurteile und Klischees spielen in den aktuellen Auseinandersetzungen neuerdings wieder eine wachsende Rolle. Pauschale Urteile und Zuweisungen – wahlweise an ‚den Islam’ oder ‚die Juden’ und so weiter – sowie eine immer offener diskriminierende Rhetorik sind Bestandteile einer zunehmend verrohten und aggressiven Diskussions-Unkultur.

Christoph Schult

An diesem Abend werden wir aber auch einen Blick auf die aktuelle Diskussion um Erinnern und Gedenken in Lüneburg werfen. Nur wenige Tage nach der Einweihung der neu gestalteten Synagogengedenkstätte und der Bürgerversammlung zum ‚Forum Gedenkkultur in Lüneburg’ wollen wir eine externe und unvoreingenommene Perspektive auf diese wichtige Arbeit hier vor Ort gewinnen: Wie kann man Erinnerung wach halten und lebendig gestalten, wie müssen wir kommende Generationen ansprechen? Welches Verhältnis besteht zwischen dem Gestalten von Erinnerung einerseits und antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft andererseits? Denn gerade die Perspektive der Opfer und ihrer Nachkommen, in Sonderheit die jüdische Perspektive auf die aktuelle Diskussion um Erinnern und Gedenken in Lüneburg ist uns wichtig!

Friedrich von Mansberg

Neben Michael Fürst begrüßt die SPD im Museum Lüneburg Christoph Schult, gebürtiger Lüneburger, Journalist beim SPIEGEL und langjähriger Korrespondent in Israel. Schult wird eine sehr persönliche Facette des Erinnerns hier in der Stadt in die Diskussion einbringen, die die Komplexität eben dieses Erinnerungsprozesses verdeutlichen kann. Schult wird zudem aus journalistischer Sicht auf Fragen nach dem heutigen Israel-Bild und wachsendem Antisemitismus blicken.