„Bahnsteige zwischen Lüneburg und Stelle müssen zukunftsfähig bleiben!“
Vor einer Woche war in Lüneburg der offizielle Spatenstich zum Ausbau des Dritten Gleises zwischen Stelle und der Hansestadt – ein Bauprojekt, auf das die Sozialdemokraten in der Region lange hingearbeitet haben. Im Zuge dieser Baumaßnahmen werden auch die Bahnhöfe auf der Strecke umgestaltet. Die Planung, die Bahnsteige dabei zu verkürzen, ruft jetzt die Landtagsabgeordnete Andrea Schröder-Ehlers und den Bürgermeister der Gemeinde Radbruch, Achim Gründel, auf den Plan.
„Die Bahnsteiglängen müssen unbedingt erhalten bleiben“, fordert die SPD-Abgeordnete. „Vor dem erfreulichen Hintergrund, dass sich das Fahrgastaufkommen auf dieser Strecke in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht hat und eine Verlängerung der Metronom-Züge um ein bis zwei Wagons erwogen wird, ist eine Verkürzung nicht nachvollziehbar“, so Schröder-Ehlers. Sie wird auf parlamentarischer Ebene dazu Gespräche führen und im Niedersächsischen Landtag eine Anfrage an die Landesregierung einreichen. „Auch Hamburg muss handeln, denn bisher scheiterte eine Verlängerung der Züge an den Kapazitäten des Hamburger Hauptbahnhofes. Hier besteht ebenfalls dringender Handlungsbedarf“, so Schröder-Ehlers weiter.
„Unsere Gemeinde hat seit Beginn der Planungen auf die Fehlentwicklung bei der Bahnsteiglänge hingewiesen und gefordert, die Bahnsteige in der bisherigen Länge zu erhalten“, äußert sich auch Radbruchs Bürgermeister Achim Gründel mit Verweis auf eine Stellungnahme von September 2007. Ansonsten bestehe die Gefahr, „dass der Radbrucher Bahnhof nicht mehr zukunftsfähig sein wird – die Ziele des ÖPNV würden damit ausgehebelt werden.“ Laut Planung soll diese Haltestelle von derzeit ca. 240 auf 170 Meter verkürzt werden. Um das Angebot der Pendlerzüge aber weiterhin attraktiv zu halten, „sollen auch die längeren Züge in Radbruch halten können“, meint Achim Gründel, der sowohl die Landesnahverkehrsgesellschaft als auch die DB Projekt-Bau GmbH in dieser Sache angeschrieben und auch bereits einige Gespräche geführt hat. „Wir appellieren an die Projektleitung, die Sachlage zu klären, mit Vernunft und Weitsicht zu handeln und kleinere Bahnstationen nicht von der positiven Entwicklung des ÖPNV abzuhängen.“