Gorleben soll leben – STOPP CASTOR!
Unter den rund 22.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an der großen Protestkundgebung in Dannenberg waren am Samstag, dem 26. November 2011, auch sieben Mitglieder der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus des Unterbezirks Lüneburg. Sie waren gemeinsam mit der INI 60, eine besondere Initiative der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg, zur Kundgebung „Gorleben soll leben“ gefahren.
„Wir werden alle älter, können nicht mehr kilometerweit marschieren und stundenlang stehen“, meinte Anne Peters. Sie ist eine derjenigen, die INI 60 organisieren und dafür sorgen, dass alle mit einem Bus direkt zur Kundgebung gefahren werden und dort Sitzplätze in Bühnennähe haben.
Besonders beeindruckend waren die Berichte der Gäste aus Japan. „Ich musste mit meinem Kind darüber sprechen was passiert wenn ich krank werde“, sagte die Mutter einer kleinen Tochter, die an ihrer Seite auf der Bühne stand. Charlotte aus Frankreich schilderte die erheblichen Schwierigkeiten, die es in Frankreich zu überwinden gelte. Aber auch dort wird die Anti-Atom-Bewegung ständig stärker. „Wieder einmal hat sich die Anti-Atom-Bewegung stärker gezeigt als erwartet. Das Aus für acht AKW im Sommer hat den Konflikt um die Atomkraft und den Umgang mit dem Atommüll noch lange nicht beendet - auch wenn manche Politiker das gehofft haben mögen. 23.000 Menschen haben in Dannenberg deutlich gemacht: Wir lassen uns nicht mit Lügengeschichten über einen angeblichen ‚Neustart‘ bei der Endlagersuche abspeisen“, sagte Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation.
„Für viele Menschen ist klar, dass sich nichts verändert hat: Der Salzstock Gorleben ist als Endlager ungeeignet und Castor-Transporte ins Wendland daher eine gefährliche und unnötige Müllansammlung am falschen Ort“, so Luise Neumann-Cosel, Pressesprecherin von X-tausendmal quer. “Wir werden den Schwarzbau Gorleben nicht dulden und entschlossen dagegen protestieren.“
Mit schallendem Gelächter wurde quittiert, als bekannt wurde, die Polizei habe die Teilnehmerzahl auf 8.000 geschätzt. Für Bewegung sorgten die Musik und Lieder vom Berlin Boom Orchestra, Reggae und Dancehall & Ska, was bei den widrigen Witterungsverhältnissen gerne angenommen wurde. (Siegfried Kubiak)