Am 09. Februar 2025 luden Jakob Blankenburg und die SPD Lüneburg zum politischen Frühschoppen ein. Das Thema des Tages waren die Vereinigten Staaten und die Zukunft der transatlantischen Beziehungen. Nun, wo mit Donald Trump zum zweiten Mal ein protektionistisch eingestellter Präsident im weißen Haus Platz genommen hat herrscht große Unsicherheit. Mithilfe zahlreicher Expertinnen und Experten versuchte die Lüneburger SPD Licht ins Dunkel zu bringen. 

Bei Kaltgetränken und einem kleinen Snack, lauschten knapp 250 Personen im bis auf den letzten Platz gefüllten Saal Lagerfeld des Bergström Hotels Lüneburg den Referentinnen und Referenten. Neben dem Ministerpräsidenten Stephan Weil, der in seinem kurzen Vortrag besonders die Herausforderungen für das Bundesland Niedersachsen herausstellte, konnte Jakob Blankenburg noch die Professorinnen Dr. Christiane Lemke, ihres Zeichens Amerikaexpertin und Hochschullehrerin in Deutschland und den USA sowie Dr. Jutta Günther, als Rektorin der Uni Bremen gewinnen. Das Panel komplettierten Brandon Bohrn vom Projekt Zukunft Europa der Bertelsmann-Stiftung und Bernd Lange als Vorsitzender des Handelsausschusses im europäischen Parlament.

Im Fokus der Debatte standen insbesondere die bereits getätigten Handlungen des US-Präsidenten Donald Trump. Seit dem 20. Januar, dem Tag der Amtseinführung, so Prof. Dr. Lemke, habe er mit Dekreten nur so um sich geworfen. Dies sorgte dafür, dass die ausführenden Behörden, Gerichte und Staaten, die damit umzugehen haben den Überblick verlieren könnten. Grundlegend sei davon auszugehen, dass durch die Dekrete nun von der Trump-Administration geschaut werden soll, wie weit man gehen könne, ohne in Konflikt mit der Verfassung der Vereinigten Staaten zu geraten. Was zudem betont wurde ist, dass aus diesem Grund noch alles offen sei. Man könne noch nicht final einschätzen, in welche Richtung sich die Administration entwickelt und welche Langzeitfolgen dies auf die transatlantischen Beziehungen haben wird. 

Einigkeit bestand auf dem Panel allerdings in zwei Punkten. Zum einen waren sich die Diskutantinnen und Diskutanten einig darüber, dass diese Präsidentschaft Donald Trumps wesentlich besser vorbereitet worden ist als sein erster Anlauf. Woran er beim letzten Mal in vielen Umsetzungsfragen scheiterte waren die Widerstände innerhalb der behördlichen Apparate. Nun ging es recht schnell mit Entlassungen und der Einsetzung politische wohlgesonnener Beamter. Aus diesem Grund wird die praktische Umsetzung der politischen Forderungen durch die Administration bei diesem Mal wesentlich "leichter von der Hand" gehen. Zum anderen waren sich die Panelistinnen und Panelisten einig darüber, dass Amerika weiterhin der größte Handelspartner bleiben wird. Zumindest in Gesprächen müsse man bleiben und schauen, wie die Zolldrohungen so schnell wie möglich beidseitig verträglich vom Tisch kommen könnten. Zudem betonte Professorin Günther, dass durch die zunehmende Abschottung der USA nun ein Chancenfenster für Europa aufgegangen sei. Immerhin würden sich im universitären Kontext nun Anfragen häufen, dass Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher aufgrund der Wissenschaftsfeindlichkeit der US-Administration gern den Weg zurück nach Europa antreten wollen würden. 

Alles in allem wurde in den knapp zwei Stunden über zahlreiche Fragestellungen - von den sozialen Verwerfungen durch Handelskonflikte, über außenpolitische Themen von Krieg und Frieden bis hin zur Beeinflussung der Menschen durch soziale Medien aus China und den USA diskutiert. Am Ende hieß es unisono: Auch mit der Trump-Regierung müsse man umgehen. Es gehe nun darum gemeinsam die großen Herausforderungen anzugehen und bei ausbleibender Hilfe aus den USA als Europäerinnen und Europäer umso stärker zusammenzuhalten. 

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