Am Montag, den 22. September 2025, besuchte eine SPD-Delegation aus den Landkreisen Lüneburg und Harburg den Amazon-Logistikstandort in Winsen (Luhe). Bei einer rund 90-minütigen Führung informierten sich die Genossinnen und Genossen über Abläufe und Arbeitsbedingungen. Solche öffentlichen Touren bietet Amazon seit einigen Jahren auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern an.

„Der Besuch bei Amazon reiht sich in unsere Serie von Betriebsbesuchen ein. Wir als Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) in der SPD wollen die Lebens- und Arbeitswelten ganz unterschiedlicher Menschen kennenlernen“, erklärte Matthias Hoffmann, Vorsitzender der AfA im Landkreis Lüneburg. „Im Rahmen der Führung waren keine direkten Gespräche mit den Beschäftigten möglich. Wir haben allerdings ein Bild davon bekommen, welche Arbeitstätigkeiten hinter einer Amazon-Bestellung in Winsen (Luhe) stecken.“

Der Standort in Winsen (Luhe) wurde Ende 2018 eröffnet und beschäftigt im Regelbetrieb rund 2.000 Menschen. Zu Spitzenzeiten wie den sogenannten Primedays oder vor Weihnachten steigt die Zahl auf über 3.000. Es handelt sich um ein reines Logistikzentrum, das europaweit Verteilzentren beliefert. Von dort aus gelangen die Pakete schließlich zu den Endkundinnen und -kunden.

Für Diskussionen und Arbeitskämpfe sorgen seit Jahren die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Deutschland. Arbeit unter enormem Zeitdruck, in überwachten Räumen und ohne Tarifvertrag. „Für einen Konzern dieser Größe und Finanzkraft ist das ein Armutszeugnis.“ Sagt Matthias Hoffmann. Besonders kritisch bewertet er, dass grundlegende Arbeitsschutzmaßnahmen wie Handschuhe oder Sicherheitsschuhe während der Führung als „Extras“ des Unternehmens dargestellt wurden.

Die AfA zieht ein gemischtes Fazit: Der Besuch bot spannende Einblicke in die Abläufe eines Logistikzentrums dieser Größenordnung, offenbarte jedoch zugleich, wie weit der Weg hin zu humanen Arbeitsbedingungen bei Amazon noch ist. Klar ist für die SPD-Arbeitsgemeinschaft: Die Genossinnen und Genossen stehen an der Seite der Beschäftigten bei Amazon.

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