Am Dienstag, den 13. August 2024 folgten zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger der Einladung der SPD im Landkreis Lüneburg, um über die Zukunft Deutschlands und der Region zu diskutieren. Als Gast konnte die hiesige Sozialdemokratie unter anderem Reiner Hoffmann, den ehemaligen Vorsitzenden des deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), gewinnen. 

Die Veranstaltung stand im Zeichen einer aktuellen Umfrage des ARD-Deutschlandtrends, laut der nur knapp 16% der deutschen Bevölkerung mit Zuversicht in die Zukunft schaut. Diesen Eindruck bestätigte der Lüneburger Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg eingangs und fragte in die Runde: „Aktuell bin ich viel unterwegs und klopfe an Türen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Ein Thema was mir immer wieder begegnet ist die Angst vor den großen Veränderungen, die anstehen. Unsere Aufgabe muss es sein auf die Menschen zuzugehen und ihnen Zuversicht zu vermitteln. Doch wie schaffen wir das in einem Umfeld von Kriegen und Krisen?“

Neben Reiner Hoffmann, der aktuell Vorsitzender des Rates für nachhaltige Entwicklung ist und sich tagtäglich mit den Transformationsthemen beschäftigt, waren Rifka Lambrecht von der Organisation FiscalFuture und Paul Musenbrock, ein Forscher zum Thema Cradle-to-Cradle (C2C) und Experte im Feld der Kreislaufwirtschaft auf dem Podium anwesend. Hoffmann stellte klar, dass zu einem guten Leben in der Zukunft eine klare Utopie gehört: „Wir müssen zeigen wo es hingehen soll und nicht vermitteln, dass wir technokratisch alle Probleme stellvertretend für die Menschen lösen wollen. Aufgabe von Politik ist es, die Bevölkerung mit einzubeziehen und die Transformation gestalten zu lassen. Aufzuzeigen, welche Chancen es gibt.“

Die soziale Dimension der Transformation und ihre Wichtigkeit stellten auch Lambrecht und Musenbrock heraus. Immerhin verursachten „[…] die reichsten 10% der Weltbevölkerung knapp 50% des weltweiten CO2-Ausstoßes. Die ärmsten 10% seien aber am stärksten von den Klimafolgeschäden betroffen“ so Lambrecht. Paul Musenbrock stellte das Konzept der Kreislaufwirtschaft als eine mögliche Lösungsalternative vor und betonte, dass „[…] durch nachhaltige Produktion unter den Maßstäben von C2C sowohl eine klimapositive Bilanz als auch Wirtschaftswachstum und Wohlstand erzeugt werden können.“ Dies sei der Weg, den es nun zu beschreiten gelte. 

Nach einer kurzen Fragerunde mit den Zuschauerinnen und Zuschauern und Themen wie Generationengerechtigkeit herrschte Konsens darüber, dass die Veränderung zahlreiche Chancen bringen würde. „[…] Uns wird auch trotz Digitalisierung und Dekarbonisierung die Arbeit nicht ausgehen,“ sagte Reiner Hoffmann und betonte, dass es Ziel sein müsse, trotz aller Zumutungen Lust auf Veränderung zu machen. Jakob Blankenburg schloss die Diskussion mit einem Appell: „Es ist gut, dass Sie alle heute gekommen sind, um über dieses wichtige Thema zu sprechen. Einigkeit besteht darin, dass wir alle an der Transformation mitwirken müssen – ob ehrenamtlich in der Politik oder bei uns vor Ort in Vereinen oder Nachbarschaft. Die Lasten der Transformation lassen sich nur gemeinsam tragen. Die Chancen sind riesig!“