Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus besichtigte am 9. Mai das Zwischenlager für hochradioaktive Abfälle in Gorleben. Empfangen wurden sie im Informationszentrum von Rüdiger Kloth, einem Mitarbeiter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft für Nuklearservice mbH (GNS). Der Begrüßung schloss sich eine Präsentation der Exponate im Ausstellungraum an.

Anschließend gab es bei Kaffee und kalten Getränken Informationen über die GNS, ihre Aufgabenstellung und Einordnung in die atomare Energiewirtschaft.

Die wechselhaften Entwicklungen der politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen auf das Zwischenlager wurden von dem GNS-Mitarbeiter dargestellt. Eine der Auswirkungen, so Kloth, sei es, dass heute in Gorleben von den 420 Stellplätzen für Castore nur 113 belegt sind, während bereits 270 Castore direkt bei den Atomkraftwerken zwischengelagert werden. In Gorleben stehen 108 Castore mit Glaskokillen, in denen die nukleare Abfälle aus den Wiederaufarbeitungsanlagen eingeschmolzen sind. Fünf Castoren sind Transport und Lagerbehälter für Brennelemente.

SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Informationszentrum der GNS – Foto: Siegfried Kubiak
SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Informationszentrum der GNS – Foto: Siegfried Kubiak.

Von seinem Angebot, ihn jederzeit mit Fragen unterbrechen zu können, wurde lebhaft Gebrauch gemacht. Soweit es die Zwischenlagerung betraf, gab er bereitwillig konkrete Antworten. Alle Fragen zur Endlagerung bzw. zur Endlagersuche blieben weitgehend unbeantwortet, weil Rüdiger Kloth stets betonte, die GNS sei nur für die Zwischenlagerung zuständig. Ausführlich schilderte er die Pilot-Konditionierungsanlage, die in Gorleben bereits betriebsbereit sei. In der Anlage sollen in ca. 30 bis 40 Jahren, wenn die Inhalte der Castore ausreichend abgekühlt sind, Brennelemente auseinandergebaut und auf die Hälfte des Volumens gepresst in Endlagerbehälter „Pollux“ umgepackt werden.

Abschließend ging es auf das Gelände des Zwischenlagers mit der Lagerhalle für die Castore. Das begann mit übertrieben wirkenden Personenkontrollen. Danach konnte in kleinen Gruppen von je sechs Personen von der Besucherempore aus in das Zwischenlager geschaut werden. Imponierend und bedrückend zugleich, beschrieb ein Teilnehmer das Szenario. Leider durfte in die Sozialbereiche für die rund 130 Beschäftigten kein Blick geworfen werden. Zurück blieb trotz aller umfangreichen Informationen das Gefühl, eine PR-Veranstaltung erlebt zu haben. (Siegfried Kubiak)

Castor-Lagerhalle – Foto: GNS
Castor-Lagerhalle – Foto: GNS.

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