„Wertschöpfung vor Ort ist die Grundlage für Akzeptanz!“ – Landkreis SPD diskutiert zum Thema Wirtschaft!
Knapp über 70 Personen waren der Einladung der hiesigen SPD im Landkreis Lüneburg gefolgt, um am Donnerstag, den 30. Mai mit dem Wirtschaftsminister Olaf Lies im Kunstsaal zu diskutieren. Thema der Veranstaltung war die Zukunftsfestigkeit der Wirtschaft in Hansestadt und Region Lüneburg. Neben Lies, waren zahlreiche Fachkundige Personen auf dem Podium. Unter anderem Sascha Spoun, Präsident der Leuphana Universität, Joachim Fährmann von der IG Metall Celle-Lüneburg, Tobias Siewert von der IHK Lüneburg-Wolfsburg und der lokale Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg.
Olaf Lies eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Keynote, in der er die Projekte vorstellte, die von der Landesregierung in den vergangenen Jahren angestoßen worden sind. Vom Netzausbau zum Transport des auf See erzeugten, erneuerbaren Stroms, über die Pläne zum Ausbau des Öffentlichen Personenverkehrs bis hin zur Akzeptanzabgabe, die Anwohner von Windparks an den wirtschaftlichen Gewinnen der Windenergie beteiligt. Lies betonte: „Veränderung ist etwas Gutes. Nur so können wir den Herausforderungen der heutigen Zeit begegnen. Nur müssen wir die Menschen vor Ort beteiligen und dadurch Akzeptanz schaffen.“
Der lokale Bundestagsabgeordnete Jakob Blankenburg stellte im Anschluss hieran das Thesenpapier der SPD Lüneburg für eine wirtschaftlich starke Region vor. Er betonte: „Wenn bei uns 300-500 neue Windkraftanlagen gebaut werden, dann müssen wir dafür sorgen, dass der Strom hier in der Region zur Wertschöpfung beiträgt und nicht nach Salzgitter, Wolfsburg oder womöglich Bayern abfließt. So schaffen wir Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Das Thesenpapier entstammt einer Arbeitsgruppe der SPD und stellte die Diskussionsgrundlage der Veranstaltung dar. Unter anderem spricht sich die lokale SPD darin für eine aktive Wirtschaftsansiedlungspolitik aus, mit der massive Investitionen in die Infrastruktur einhergehen. Blankenburg hierzu: „Wir haben bei großen Ansiedlungen wie Tesla oder Northvolt gesehen: Die Unternehmen gehen dahin, wo zuverlässig grüner Strom vorhanden ist. Das wird bei uns auch der Fall sein!“
In einer lockeren Diskussionsrunde wurden im Anschluss zahlreiche weitere Themen behandelt. Tobias Siewert von der IHK appellierte an die Politik, dass ein grundlegendes Umdenken bei der Regulierung von Klein- und mittelständischen Unternehmen stattfinden müsse. Sascha Spoun von der Leuphana Universität bedankte sich ausdrücklich für den angestoßenen Dialog, bei dem Akteure an einen Tisch gebracht werden. Dies sei „viel zu lange nicht geschehen“ so Spoun. Joachim Fährmann von der IG Metall betonte die Gefahr für die Demokratie, welche bestehe, wenn die Menschen bei den Veränderungsprozessen nicht mitgenommen würden. Deshalb sei es wichtig mit Betriebsräten und Gewerkschaften „Hand in Hand“ die Transformationsprozesse anzugehen.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich schlussendlich einig: Lüneburg kann einiges erreichen und ein zentraler Standort im sozial-ökologischen Wandel des Landes Niedersachsen werden. Hierfür gelte es nun die Weichen zu stellen. Diese Diskussion könne hierfür nur der Auftakt eines Prozesses gewesen sein, resümierte der Landtagsabgeordnete Philipp Meyn.