Wie gestalten wir die wirtschaftspolitische Zukunft von der Region Lüneburg?

Die wirtschaftspolitische Konferenz der SPD in Stadt und Landkreis Lüneburg brachte am Dienstagabend, 19. November, Expertinnen und Experten, Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger zusammen, um die Zukunft der regionalen Wirtschaft zu gestalten. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie machen wir Lüneburg zukunftsfähig, innovativ und wirtschaftlich stark?
Ein regionaler Blick auf globale Herausforderungen
Die Diskussion begann mit einem umfassenden Blick auf die wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen, die Lüneburg als Teil Niedersachsens betreffen. Hanno Kempermann (IW Consult) gab in seinem ausführlichen Impulsvortrag einen Überblick über die großen Chancen, aber auch Risiken in Niedersachsen: Während Potenziale für grünes Wachstum erkennbar sind, kämpfen traditionelle Industrien wie Automobil und Stahl mit den Kosten der Transformation.
Doch die Region Lüneburg hat Stärken:
- Erneuerbare Energien: Der Ausbau von Windkraftanlagen bietet die Chance, eine regionale Wertschöpfungskette aufzubauen und sich als Modellregion für grüne Technologien zu etablieren.
- Infrastruktur: Die Nähe zu Hamburg, die Erreichbarkeit und das Engagement der ansässigen Unternehmen machen die Region attraktiv, wenn die Infrastruktur umfangreich saniert oder neu gebaut wird.
- Handwerk und Ausbildung: Das Handwerk spielt bei der Energiewende eine Schlüsselrolle – von der Installation von Solaranlagen bis zur Gebäudesanierung. Die Ausbildungsbetriebe der Region sind wichtige Partner bei der Zukunftssicherung und investieren aktiv in die Qualifizierung des Fachkräftenachwuchses.
Diese Standortvorteile bieten eine gute Grundlage, aber es braucht gezielte Maßnahmen, um sie nachhaltig auszubauen.
Die Rolle von Handwerk, Ausbildung und Bildung
Die Handwerkskammer und die Ausbildungsbetriebe der Region sind das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Gerade in Zeiten der Energiewende spielt das Handwerk eine zentrale Rolle: Ohne Fachkräfte, die Solaranlagen installieren, Wärmepumpen einbauen oder energetisch sanieren, bleibt der Umbau stecken.
Doch auch hier ist der Fachkräftemangel deutlich spürbar. Bis 2027 könnten in Deutschland mehr als 700.000 Stellen unbesetzt bleiben. Um dem entgegenzuwirken, investieren viele Ausbildungsbetriebe in innovative Programme, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern und die Absolventinnen und Absolventen in der Region zu halten. Gleichzeitig spielen überbetriebliche Aus- und Weiterbildungsangebote eine wichtige Rolle, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Die Leuphana Universität unterstützt vor allem die gute Ausbildung von Absolventinnen und Absolventen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Wirtschaft und Technik. Diese Bereiche sind für neue Impulse und Innovationen in unserer Region besonders wichtig. Insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Ausbildungsbetrieben und Universität könnte Lüneburg zu einem Modell für eine zukunftsorientierte Wirtschaftsentwicklung machen.
Herausforderungen: Fachkräfte, Infrastruktur und Flächenbedarf
Die Region steht nicht nur vor der Herausforderung, genügend Fachkräfte zu gewinnen, sondern auch die notwendige Infrastruktur zu modernisieren. Dazu gehören digitale Netze, erschlossene Gewerbeflächen und moderne Verkehrswege. Gleichzeitig wird der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum immer drängender – sowohl für die bestehende Bevölkerung als auch für neue Arbeitskräfte, die nach Lüneburg ziehen könnten.
Die Kombination aus wirtschaftlichem Wachstum und nachhaltiger Infrastrukturentwicklung ist der Schlüssel, um die Region langfristig lebenswert und wettbewerbsfähig zu gestalten.