Am 05. April 2023 lud die SPD im Landkreis Lüneburg ins Gasthaus Stumpf ein, um über die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Soltau und Lüneburg sowie der Strecke von Lüneburg nach Bleckede zu sprechen. Der Einladung folgten knapp 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger. In einem Punkt waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig: Die Reaktivierung muss kommen!

VA Bahn Blankenburg

Neben den lokalen Abgeordneten Jakob Blankenburg MdB und Philipp Meyn MdL, konnte die SPD im Landkreis Lüneburg auch den technischen Leiter der Schieneninfrastrukturgesellschaft für Ost-Niedersachsen (SInON GmbH), Sebastian Schülke, für sich gewinnen. Der Eisenbahner berichtete über die bereits getätigten Investitionen der Gesellschaft in die aktuell nur für den Güterverkehr genutzte Strecke sowie die politischen und verwaltungstechnischen Umstände einer Reaktivierung im Allgemeinen. Ein Gutachten des Landkreises habe bereits ergeben, dass die Strecken wahrscheinlich gut ausgelastet und profitabel wären - sowohl auf dem Weg von Soltau nach Lüneburg, als auch auf dem Weg von Lüneburg nach Bleckede. Der Kosten-Nutzen-Indikator sei bei beiden Streckenabschnitten gut, wenn auch auf der Strecke an die Elbe aufgrund des bestehenden Sanierungsstaus etwas schlechter.

Christoph Palesch, Samtgemeindebürgermeister der SG Amelinghausen und Dennis Neumann, Bürgermeister der Stadt Bleckede, betonten die Wichtigkeit von Bahnstrecken für den ländlichen Raum. Besonders unter dem Aspekt der Tourismusförderung sei die Reaktivierung für beide Teile des Landkreises von enormer Bedeutung. Eine Bahnverbindung würde sowohl das Finden von heiß begehrten Fachkräften erleichtern, als auch Touristinnen und Touristen die Möglichkeit geben autofrei den Landkreis und die Hansestadt Lüneburg zu erkunden. Philipp Meyn bettete die Reaktivierung auch in den Kontext des neu erscheinenden 49€-Tickets ein. Günstiger öffentlicher Personennahverkehr sei wichtig, habe allerdings nur eine Bedeutung für die Bevölkerung, wenn auch ein Bus oder eine Bahn fahren würde. Anders gäbe es kein Anreiz auf das Auto zu verzichten.

VA Bahn Meyn

Neben den vielen positiven Rückmeldungen und den Forderungen nach einer Reaktivierung, merkten insbesondere Anwohnerinnen und Anwohner an der Strecke an, dass die Informationskultur der Politik, der Verwaltung und der Schieneninfrastrukturgesellschaft noch ausbaufähig sei. Sie wünschten sich mehr Einbindung in die Entscheidungs- und Planungsprozesse sowie eine offenere Informationskultur. Meyn und Blankenburg nahmen diese Anregung gerne auf - immerhin seien Veranstaltungen wie diese genau dazu gedacht, um auch solche Ängste, Sorgen und Nöte zu thematisieren. In ihrem Gremien, so versprachen beide Abgeordneten, werden Sie sich weiter für die Reaktivierung und den Ausbau des öffentlichen Schienennetzes in Hansestadt und Landkreis Lüneburg einsetzen.