Philipp Meyn: Massive Einschränkungen der Zugverbindung Lüneburg-Lübeck nicht mehr hinnehmbar!
Seit nunmehr etwa einem halben Jahr betreibt die Eisenbahngesellschaft erixx Holstein die Strecken RE 83 und RB84 zwischen Lüneburg – Lübeck – Kiel. Durch eine notwendige Schienenerneuerung zwischen Büchen und Lüneburg musste für die betroffenen Verbindungen ein Schienenersatzverkehr (SEV) und ein Ersatzzug mit Haltausfall in Echem eingerichtet werden.
Die Baumaßnahmen sind sicher notwendig. Die massive Kritik insbesondere der Nutzerinnen und Nutzer aus dem Bereich Echem deutet jedoch darauf hin, dass auch der umfassende Schienenersatzverkehr mit Bussen kaum funktioniert.
Zu der anhaltenden öffentlichen Kritik am Betrieb der Bahnverbindung zwischen Lüneburg und Lübeck äußert der Lüneburger Landtagsabgeordnete Philip Meyn: “Für eine funktionierende Verkehrs- und Klimawende müssen wir den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel so attraktiv wie möglich gestalten - das muss allen Beteiligten klar sein. Doch das Gegenteil ist derzeit der Fall: hohe Ausfallquoten, fehlende Zugbegleiterinnen und Begleiter sowie mangelnde Pünktlichkeit sind aktuell Alltag. Zugausfallquoten von über 90% im März diesen Jahres sowie unzuverlässige Ersatzkonzepte sind nicht hinnehmbar! Strafzahlungen für die anhaltend schlechte Performance gilt es nun zu prüfen.“
Diese Forderung dürfte sich anhand der Zahlen bestätigen: Insgesamt sind im Januar 75,5 %, im Februar 85,9 % und im März 92,7 % der Züge ausgefallen und es waren Ersatzkonzepte erforderlich. Doch selbst bei abgefahrenen Zügen gab es massive Probleme: Die Pünktlichkeit betrug im Januar lediglich 73,4%. Zudem muss laut Vertrag jeder Zug einen Kundenbetreuer an Bord haben. Dies war im 1. Quartal 2023 in 30 % der Fälle nicht der Fall. Für die Monate von Dezember bis März wurden aufgrund dieser Zahlen bereits 3,1 Millionen Euro an Malus einbehalten.
Dazu Detlev Schulz-Hendel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Landtag: „Seit der Übernahme durch die Eisenbahngesellschaft erixx Holstein gibt es ein Problem nach dem anderen, was die Verlässlichkeit angeht. Im Zweifelsfall muss die neue Eisenbahngesellschaft durch die Aufgabenträger in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bei weiterer Nichteinhaltung der zugesagten Verkehrsleistungen sanktioniert werden. Bei dauerhafter schlechter Leistung sollte auch eine Kündigung des Vertrages und eine Neuausschreibung in Erwägung gezogen werden. Die reflexartigen Antworten mit reinen prozentualen Prozentzahlen sind wenig aussagekräftig, sagen sie doch wenig aus, über mehrere ärgerliche Einzelsituationen für Pendler*innen aus.
Detlev Schulz-Hendel und Philipp Meyn haben dies zum Anlass genommen, gemeinsam das Gespräch mit zuständigen Aufgabenträger der LNVG in Hannover zu suchen. Das Ziel ist klar und kommuniziert, so Philipp Meyn und Detlev Schulz-Hendel: „Die Missstände müssen beendet werden, da reichen Entschuldigungsaktionen mit Blumen nicht aus. Wenn unsere Pendlerinnen und Pendler immer wieder gezwungen werden auf das Auto umzusteigen, besteht die Gefahr, dass wir diese Menschen nur schwerlich für den ÖPNV zurückgewinnen werden.“ Sollte sich die Situation für die Pendler aus dem Landkreis nicht zügig verbessern, werden die beiden Abgeordneten ins Nachbarland Schleswig-Holstein fahren, um in Kiel bei der zuständigen nah.sh GmbH Verlässlichkeit auf der Strecke einzufordern. Hierzu ist es hilfreich, wenn die Fahrgäste die beiden politischen Vertreter kurz über Ausfälle und Verspätungen per Mail unter detlev.schulz-hendel@lt.niedersachsen.de sowie unter moin@philipp-meyn.de informieren.